Anreise
Am Morgen gingen Chris, René, Livia und ich noch gemeinsam frühstücken. Wir waren zeitlich etwas knapp dran, denn der Checkout war um 11 Uhr, und um 10:40 Uhr mussten wir noch alles packen. An der Rezeption sagten wir Bescheid, dass wir eventuell fünf Minuten zu spät sein könnten. Die Antwort war wenig entgegenkommend: Falls wir später auschecken würden, müssten wir eine Gebühr für den späten Checkout zahlen.
Also packten wir in Rekordzeit – und erstaunlicherweise gar nicht mal so schlecht. Punkt 10:55 Uhr waren wir fertig. Wir bestellten ein Uber, um günstiger als mit dem Taxi zum Flughafen zu kommen. Dann hieß es Abschied nehmen von den Jungs, und wir machten uns auf den Weg.
Am Flughafen gab es dann wieder das altbekannte Problem: Wir brauchten einen Nachweis für einen Weiterflug oder ein Busticket. Schnell buchten wir online einen Bus nach El Salvador, doch die Bestätigung kam nur unvollständig an, sodass wir die Reservierungsnummer nicht hatten, die für das System erforderlich war. Am Gate blieb uns schließlich keine andere Wahl, als einen Flug zu buchen. Leider war das WLAN extrem langsam, und wir brauchten über eine Stunde dafür – wodurch wir unseren Flug nach Managua verpassten.
Zum Glück waren die Mitarbeiterinnen am Gate sehr nett und buchten uns auf den nächsten Flug um. Ich war völlig fertig, weil unser Gepäck bereits im Flieger war, und falls wir den nächsten Flug nicht bekommen hätten, wäre es möglicherweise schwierig geworden, nachzukommen. Doch schließlich klappte alles: Der Flug verlief ohne Probleme, die Einreise war unkompliziert, und unser Gepäck wartete bereits auf uns.
Da es mittlerweile spät geworden war und keine Shuttles mehr fuhren, mussten wir ein Taxi nehmen – natürlich zu völlig überteuerten Preisen. Immerhin war der Taxifahrer freundlich und hielt sogar an einer Tankstelle, damit wir uns etwas zu essen kaufen konnten.
Während der Fahrt fiel mir dann auf, dass wir unsere Unterkunft versehentlich für den 1. auf den 2. gebucht hatten, obwohl wir sie eigentlich vom 2. auf den 3. benötigten. Zum Glück war das Hostel fast leer, sodass es entweder niemandem auffiel oder es ihnen schlicht egal war. Nach einer kurzen Mahlzeit fielen wir völlig erschöpft ins Bett.



Tag 1:
Am nächsten Tag gingen wir erst mal frühstücken und wechselten danach das Hostel. Das neue Hostel hatte einen Shuttle zum Strand Maderas, den wir nahmen. Am Strand schlossen wir uns einer Gruppe an. Wir wollten schwimmen gehen, merkten aber schnell, dass das Wasser eiskalt war – also fiel das Schwimmen wortwörtlich ins Wasser.
Irgendwann tauchten Mägi und Fäbe auf – Fäbe war aus der Schweiz, Mägi aus Deutschland, lebt aber in der Schweiz. Wir unterhielten uns sehr lange mit ihnen. Der Sonnenuntergang enttäuschte uns leider sehr (nicht annähernd so schön wie in Puerto.) Mit dem Shuttle ging es zurück zum Hostel.
Abends gingen wir etwas essen, stellten aber schnell fest, dass alle Bars entweder leer oder voller alter Leute waren. Also beschlossen wir, zurückzugehen. Im Hostel sah es genauso aus. Wie zwei Omas gingen wir um 21 Uhr schlafen.
Die Tage danach:
Wir gingen mit den Jungs an verschiedene Strände und chillten einfach unser Leben.
An einem Tag machten Livia und ich eine Katamaran-Tour. Wir hatten viel Spaß beim Schwimmen, Tanzen und Sonnen und sahen sogar Delfine.
Wir besuchten die Jesus-Statue und spazierten durch die Stadt.



Spontan machten wir auch einen Ausflug zum Ziplining. Wir waren so spontan, dass niemand vor Ort war, also rief unser Taxifahrer jemanden an, der uns abholen konnte. Nach einer halben Stunde kam ein Gefährt – irgendwas zwischen Quad und Golfcart. Auf dem Weg nach oben sahen wir ein Faultier und Affen. Die Ziplines waren richtig cool – aber ehrlich gesagt war die Fahrt nach oben und unten das Beste.



An einem Tag wollte das Hostel ein Bonfire veranstalten. Wir wollten unbedingt hin, hörten aber auf die Jungs und mussten letztendlich ein Taxi nehmen. Fäbe kam mit dem Roller nach. An der Abzweigung, bei der uns der Taxifahrer sagte, wir müssten dort runter müssen (was nicht stimmte), warteten wir auf Fäbe. Von dort aus ging es dann zu dritt auf dem Roller durch einen Wald und einen Bach. Zuerst fanden wir den Weg nicht und kamen dann genau in dem Moment an, als alle schon wieder zurückgingen. Zum Glück, denn sonst wären wir dort vielleicht nicht mehr weggekommen.

An einem Abend gingen wir zu den Jungs und kochten gemeinsam Spätzli – besser gesagt: ich kochte, Livia half mir. Danach waren wir noch kurz bei einem Skate-Event, das aber nicht wirklich spannend war, also gingen wir schnell wieder. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bevor Livia und ich ins Hostel zurückgingen.
Sunday Funday:
Zwei Tage vorher machten wir bei einem Beer-Pong-Turnier mit – in der Hoffnung, Tickets zu gewinnen. Tja, eine Regel war, dass jeder Spieler trinken muss, da es ein Trinkspiel ist. So schlau wie wir waren, trank Livia eine Dose leer und ich nahm die leere Dose und füllte sie mit Wasser. Ja, wir gewannen natürlich nicht.
Wir kauften dann die Tickets und bekamen ein T-Shirt. Anfangs dachten wir noch, dass es ganz gut werden würde. Nach acht Stunden (schlechtem) Techno hatten wir aber definitiv genug. Okay, so schlimm war es nicht ich hatte eine nette Unterhaltung mit jemandem, dem es irgendwann auch zu viel wurde. Er bot mir an, mit ihm und seinen Freunden zurückzufahren. Wir waren nämlich irgendwo im Nirgendwo, und ich konnte nicht einfach gehen. Natürlich hatte ich auch meinen Spaß, aber als auch die zweite Location wieder nur Techno spielte, war es mir einfach zu viel. Fazit: Sunday Funday ist lustig, wenn man sich abschießt – nüchtern eher nicht zu empfehlen.



Ometepe:
Wir waren mit Fäbe, Mägi, Sam und Sydney dort. Sam und Sydney hatten ein Auto, die Jungs kamen mit Motorrädern. Wir trafen uns bei der Fähre. Livia und ich kamen bis dorthin mit dem Shuttle vom Hostel. Zuerst dachten wir, dass wir erst um 16 Uhr auf die Fähre könnten – aber irgendein Typ regelte alles so, dass wir mit einem Frachtschiff mitfahren konnten.
Auf der Insel fuhren wir dann zuerst zum Airbnb. Wir hatten ein kleines, süßes Haus. Livia und ich suchten einen Laden, aber es war nichts in der Nähe. Bei irgendwelchen Locals zu Hause kauften wir dann Getränke und Kekse. Wir chillten alle noch draußen und schauten den Sonnenuntergang. Schnell stellten wir fest, dass wir von Glühwürmchen und Fröschen umgeben waren. Sydney und Mägi kochten Abendessen. Wir saßen noch draußen und redeten, bis wir ins Bett gingen.





Tag 3:
Heute wollten wir zum anderen Vulkan. Ich sagte direkt, dass ich da nicht mehr hochgehe – sah nämlich genau so aus wie der andere. Alle dachten das Gleiche am Morgen und so gingen wir nur zum Wasserfall. Die anderen rannten wieder voraus, Livia und ich machten einen Zwischenstopp und badeten kurz im Bach. Wir kamen dann irgendwann auch an – die anderen dachten schon, wir kommen gar nicht mehr. Auf dem Rückweg regnete es kurz, dann fanden wir noch eine Affenfamilie. Auf der Rückfahrt hielten wir an einem süßen Café. Da es unser letzter Abend war, gingen wir in ein Restaurant direkt am See. Abends packte ich dann endlich wieder meinen Rucksack richtig, der war nämlich schon völlig durcheinander. Wir spielten noch ein, zwei Spiele und gingen dann schlafen.



Popoyo:
Am Morgen packten wir alle unsere Sachen und machten das Airbnb zur Abgabe bereit. Um 7:15 Uhr mussten wir zur Fähre, da man mit dem Auto eine Stunde vorher dort sein muste. Ich telefonierte noch mit meinem Bruder, weil es Probleme bei der Umbuchung meines Rückflug in die Schweiz gab. Drei Mal wurde ein anderer Preis angezeigt – jedes Mal höher, als wenn ich einen komplett neuen Flug gebucht hätte. Letztlich machte ich das dann auch.
Wir waren auf der Fähre und genossen die gemeinsame Zeit mit den Jungs. Danach gingen wir noch zusammen essen. Dann hieß es wieder Abschied nehmen. Livia und ich konnten mit Sydney und Sam mitfahren, weil sie auch nach Popoyo wollten. Wie immer gaben wir ihnen zuerst das falsche Hostel an, weil ich ein Mail mit Empfehlungen bekommen hatte – es sah so aus, als sei es das richtige. Der Angestellte dort war sehr unfreundlich – wir waren dann froh, dass wir dort nicht bleiben mussten. Sie fuhren uns zum richtigen Hostel, das auf dem Weg lag (Gott sei Dank). Dort bezogen wir unser Zimmer. Wir erkundeten die Gegend und stellten schnell fest, dass es dort fast nichts gab – und noch weniger Menschen als in San Juan del Sur. Auf unserer Entdeckungstour mussten wir eine Stelle überqueren, an der die Lagune mit dem Meer verbunden war. Es sah einfach aus – aber wir mussten ein Stück schwimmen.
Am nächsten Tag frühstückten wir, kehrten aber bald ins Hostel zurück, weil es anfing zu regnen. Wir beschlossen, wieder nach San Juan del Sur zurückzufahren, weil wir nicht 6 Tage bleiben wollten – es gab einfach nichts zu tun. Wir buchten ein Hostel und den Shuttle, und dann beschlossen wir, surfen zu gehen. Wir liehen uns Boards aus – die Wellen sahen nicht super aus, aber auch nicht total schlecht. Tja, sie waren alle nicht surfbar. Egal – nach ca. einer Stunde gingen wir wieder raus, weil uns kalt wurde. Zurück im Hostel duschten wir. Plötzlich kam jemand ins Zimmer und fragte, ob sie dort eine Massage machen könnten. Livia dachte zuerst, sie solle massieren, und sagte: „Nein, kann ich nicht.“ Tatsächlich hatte die Frau aber eine Massage gebucht – und wollte unser Zimmer nutzen. Also waren wir für eine Stunde eingesperrt.
Abends gingen wir essen und holten noch Snacks für den Abend und die Fahrt.



Zurück in San Juan del Sur:
Wir mieteten ein Quad, damit wir mobiler waren – was wirklich nötig ist in San Juan. Livia und ich hatten viel Spaß damit. Wir gingen jeden Tag an einen anderen Strand, und trafen ab und zu wieder die Jungs.
Die Tage vergingen sehr schnell – und dann kam der Moment, wo Livia und ich uns trennten. Sie ging nach León, und ich flog zurück nach Mexiko. Der Abschied kam sehr plötzlich, weil der Shuttle auf einmal aufgeteilt wurde. Ich übernachtete in einem Hotel direkt beim Flughafen – günstig war das nicht, aber eine andere Möglichkeit hatte ich nicht wirklich. Egal, ich freute mich schon sehr auf Mexiko – aber es war auch komisch, plötzlich ohne Livia zu sein. Wir waren fast sechs Monate lang fast 24/7 zusammen gewesen.

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